Váralja 2025

„Ist die Freundschaft echt, ist die Entfernung egal“

Am Mittwochabend, 13.August 2025 machten sich 32 Reisende, darunter elf „Neulinge“,  auf den langen Weg nach Ungarn, um die Freunde in Váralja zu besuchen. Nach einer erholsamen Frühstückspause in der Nähe von Györ am nächsten Morgen, erreichten wir gegen 14.00 Uhr unser Ziel. Mit reichlich Váraljawasser, Kuchen, Kaffee und kalten Getränken wurden wir herzlich empfangen. Danach hieß es: ab ins Quartier. Entweder zu Freunden im Ort oder ins Hotel Koller in Bonyhád. Nach einer Erholungspause trafen sich alle im Zelt am „Jánosi György Közössegi Ház“, dem Dorfgemeinschaftshaus. Dort erwartete uns ein leckeres Abendbüffet. Fassbier, Wein und andere Getränke löschten den Durst bei der großen Hitze. Am Freitag fuhren wir mit dem Bus nach Geresdlak. Die dortige Minderheitenselbstverwaltung pflegt die Kultur der ungarndeutschen Nationalität, der Sitten, Bräuche und der Volkskunst. Wir besuchten unter sachkundiger Führung das Lebkuchendorf, das Heimatmuseum, eine Puppenausstellung und das Haus der Handarbeiten. Jedes Jahr im September findet in Geresdlak das Germknödel-Festival statt. Diese Veranstaltung ist eine Hommage an die ungarndeutsche Tradition. Zum Mittagessen durften wir zu einer deftigen Suppe diese  traditionelle Köstlichkeit genießen. Danach ging es weiter nach Pécs (deutsch: Fünfkirchen). Bei 38° suchten alle ein schattiges Plätzchen. In Cafés  auf dem Hauptplatz oder beim Besuch in der Kathedrale St. Peter und Paul. Auch bei einer Rundfahrt mit der Bimmelbahn ließ sich die Hitze einigermaßen ertragen. Am Abend trafen sich alle, auch die Hotelschläfer, in verschiedenen Familien in Váralja. Die Gastgeber verwöhnten uns mit leckerem Essen und kühlen Getränken. Es wurde viel erzählt und gelacht,   wie es bei guten Freunden üblich ist.  Am Samstag erkundeten einige „Hitzeerprobte“ unter sachkundiger Führung das Dorf.  Das war vor allem für die Neulinge interessant. Der Rest zog es vor, sich in den Wald zu den Angelteichen kutschieren zu lassen. Dort hatte der Sportanglerverein schon den Kessel mit der Fischsuppe über dem offenen Feuer hängen. Diese gab es zum Mittagessen. Außerdem gegrilltes Hähnchen, verschiedene Salate und zum Nachtisch Kaffee und Kuchen. Nur wenige Meter entfernt ist in den letzten Monaten ein großes, modernes Gemeinschaftshaus entstanden, welches besichtigt werden konnte. Ein großer Teil der Gruppe fuhr mit Támás Güth nach Bonyhád, um an einer Führung durch das Evangelische Gymnasium teilzunehmen. Nach diesem heißen Tag fanden sich am Abend wieder alle im Zelt ein. Dort wurden vor dem Abendessen die Gastgeschenke ausgetauscht. Unsere ungarischen Freunde versorgten uns wieder mit Váraljawasser und Salami, während der Partnerschaftsverein ein Schild für das neue „Freundschaftshaus“ im Parkwald mitgebracht hatte. Ortsbürgermeister Werner Kalbfuß überreichte seinem ungarischen Amtskollegen Zoltán Szöts eine Geldspende, zwei Fahnen und 80 Trinkgläser für das neue Haus im Wald. Außerdem tanzte die Trachtengruppe, eine junge Sängerin erfreute uns mit ihrer schönen Stimme und der 14-jährige Máté Güth begeisterte mit seinem virtuosen Klavierspiel. Zu Livemusik mit bekannten Melodien konnte getanzt, geschunkelt und mitgesungen werden. Der Sonntagmorgen begann mit dem traditionellen Besuch des Friedhofes und einer anschl. Andacht in der Ev. Kirche. Im Zelt hatten mittlerweile schon viele fleißige Hände ein bombastisches Frühstücksbüffet vorbereitet. Ein wahrer Augen- und Gaumenschmaus. Mit vollem Bauch und mancher Träne im Auge verabschiedeten wir uns voneinander. Viele gute Wünsche und noch mehr liebe Grüße an alle Hahnheimerinnen und Hahnheimer begleiteten uns auf dem langen Heimweg.  Dank unserer Super-Busfahrer kamen wir am frühen Montagmorgen wieder wohlbehalten zu Hause an.

Von Karola Elter